»Wenn große Kunden einfach passieren…«
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Claudia König-Strobl im Interview mit Barbara Kanzian, Herausgeberin von Corporate Blog, über die Vorteile für Unternehmen, einen eigenen Blog zu generieren, Brad Pitt und Reichweitentrara a la CK.
Wie schafft man es, auch große Kunden über Social Media zu akquirieren und was sind die Voraussetzung für ein Unternehmen, einen eigenen Blog ins Leben zu rufen...
Lesen Sie hier das vollständige Interview.
Wirtschaftscoach Claudia König-Strobl hält es auf ihrem Blog mit Brad Pitt in „Fight Club“: Nie perfekt sein zu müssen und die Dinge auch mal laufen zu lassen. Dass sie ganz nebenbei Hilfe und Unterstützung via Blog und Social Media bietet, lässt ihre Leserschaft zahlreich wiederkommen.
Warum haben Sie sich überhaupt entschlossen, einen Corporate Blog zu beginnen?
CK: Für mich ist der größte Unterschied von „Verkaufen einst“ und „Verkaufen jetzt“ jener, mit den neuen Social Media Kanälen nahe am potentiellen Kunden zu sein. Ein Corporate Blog ist dabei eine wunderbare Möglichkeit, meine unternehmerischen Themen mit meiner ICH-Marke und Personality so zu verbinden, dass damit Nutzen und Wert für die Leserschaft entstehen. Dass man meine Seite genau aus diesem Grund gerne und regelmäßig besucht ist wohl der größte Benefit im Vergleich zu herkömmlichen Homepages. Diese sind oft sehr unternehmensorientiert und bieten keinen Grund, wieder zu kommen. Interesse, Motivation, Vertrauen, Begeisterung – kurz: Beziehung entsteht nicht dadurch, dass ich jemand sage, wer ich bin und was ich biete, sondern ausschließlich dadurch, dass ich Nutzen generiere und zeige, wie ich anderen helfe, sie unterstütze und Antworten auf ihre Herausforderungen habe. Das alles kann ein Blog.
Seit wann bieten Sie diese Unterstützung im Netz?
CK: Mit meinem Blog erfolgreichverkaufenfuernichtverkaeufer seit September 2012. Mit meinem Blog ckbrandconsulting seit September 2013.
Sie betreiben also zwei Blogs, schreiben Sie die Beiträge alle selbst?
CK: Die Texte und Beiträge werden alle von mir selber geschrieben und produziert – sehr oft gebe ich auch anderen Menschen in Interview- oder Statementform die Möglichkeit, meine Themen aus deren Sicht entsprechend zu unterstützen und natürlich auch sich selber darzustellen. Dies hat darüber hinaus noch den eleganten Nebeneffekt, dass ich meine Kunden auf die Bühne bitten kann und nicht allein für die Verbreitung im Netz sorgen muss.
Welches Konzept verfolgen Sie konkret damit?
CK: Mir war es von Anfang an wichtig, meine Expertise indirekt zu kommunizieren. Also keine klassische Verkaufs- oder Beraterseite zu machen, sondern mein Wissen und meine Leistung in nutzenbringenden Content einzupacken, dass Vertrauen in mich als Expertin entstehen kann. Speziell in meiner Rolle als Coach halte ich es für sehr wichtig, Menschen vorab eine Chance zu geben, meine Tonalität zu spüren und ein Gefühl dafür entwickeln zu können, ob ich tatsächlich die geeignete Begleiterin für 4-Augen-Settings sein kann. Zudem möchte ich meinen Klienten praktisch zeigen, wie einfach es sein kann, sich selber sprichwörtlich zu profilieren und sichtbar zu machen.
Wie machen Sie sich sichtbar – oder anders gefragt: Mit welchen Themen gehen Sie ins Netz?
CK: Der Name meines Blogs ist Programm: Erfolgreich Verkaufen für Nichtverkäufer. Es geht vorwiegend darum, der Zielgruppe der Nichtverkäufer – das sind all jene, die ihre eigene Expertise selbst verkaufen müssen – hilfreiche Tipps und Tools zu geben, um die eigene Verkaufsperformance zu optimieren und die Eigenmarke intelligent, effektiv und authentisch zu kreieren und kommunizieren zu können.
Kommunizieren Sie bzw. bloggen Sie öfters die Woche?
CK: Nun machen Sie mir ein schlechtes Gewissen. Mein Marketing Plan sieht einen Newsletter im Monat vor und dementsprechend schreibe ich 3-4 Blogbeiträge in diesem Zeitraum. In meiner Anfangsphase habe ich sicherlich häufiger geschrieben. Doch nachdem ich mit meinen Tagescoachings und Trainings sehr ausgelastet bin, reicht dieser Aufwand vollkommen.
Social Media und Reichweitentrara
Nutzen Sie für die Verbreiterung Ihres Blogs Social Media Kanäle?
CK: Natürlich. Der Blog dient mir als Landingpage und Xing, LinkedIn und Facebook sind für den Reichweitentrara zuständig.
Und wie wirkt sich dieses Zusammenspiel aus Social Media und Blog auf den Traffic Ihrer Site aus?
CK: Über 50% meines Umsatzes aus meinen Personal- und Verkaufscoachings kamen so zustande, dass auf Facebook jemand über einen Beitrag von mir gestolpert ist oder mit mir „befreundet“ war, wusste wofür ich stehe und auf meinem Blog gelandet ist. Selbst große Kunden von mir, sind so „passiert“. Grundsätzlich gilt: Je ausgeprägter die ICH-Marke ist und je mehr Menschen an Sie denken können, wenn sie Bedarf haben, desto weniger Kaltakquise müssen Sie machen.
Unter welchen Voraussetzungen würden Sie Unternehmern empfehlen, einen Blog samt Social Media Bespielung zu führen? Wann lohnt es sich?
CK: Die größte Voraussetzung ist wohl jene, dass ein Unternehmen erkennt, dass die eigene Expertise, die eigenen Produkte und Leistungen lediglich die Grundlage sind, überhaupt antreten zu dürfen. In dem Moment, wo ein Unternehmen versteht, dass die eigene Wichtigkeit und Größe im Auge des Betrachters passiert und eine nachhaltige Beziehung mit Kunden erwünscht ist, sollte ein Unternehmen alles daran setzen, Wert und Nutzen für andere zu kreieren und kommunizieren. Ein Blog ist dafür ideal: aktuell, direkt, schnell, beliebig erweiterbar, kostengünstig und justierbar.
Und ist er auch leistbar?
CK: Die finanzielle Einstiegshürde bei einem Blog besteht je nach Anbieter bei rund 12 Dollar im Jahr. Das halte ich für höchst vertretbar. Je nachdem, ob jemand so wie ich alles selber macht oder einen externen Partner dafür wählt, steigen die Kosten höchst überschaubar. Das eigentliche Investment ist Zeit. Darum sollte auch vorab genau geklärt werden, wann, wie oft und in welchem Ausmaß Engagement gezeigt werden soll und welches Ergebnis messbar daran geknüpft wird.
Sind Ihre persönlichen Erwartungen an den Blog aufgegangen?
CK: Absolut. Eine durchschnittliche Verweildauer von 12 Minuten und über 1000 Seitenaufrufe pro Tag sind für einen kleinen Blog wie den meinen schon sehr zufriedenstellend.
Worin sehen Sie Verbesserungspotenzial?
CK: Hm. Frei nach Brad Pitt in „Fight Club“ gestatte ich mir selber nie vollständig und perfekt sein zu müssen, sondern die ständige Entwicklung zum Programm zu machen und die Dinge einfach auch mal laufen zu lassen.
Gab es für Ihr Blog-Projekt ein Vorbild? Oder welchen Blog lesen Sie gerne?
CK: Ein absolutes Vorbild für den Aufbau meiner Seite war Ihr eigener Blog über_Land. Mir hat die Klarheit und gute Lesbarkeit sehr gefallen. Nichts verhindert online Lesen mehr, als dichte, unüberschaubare Strukturen. Ich vermute, hier gehen die Leser verloren, wie Flugzeuge im Bermuda Dreieck.
Als ebenso hilfreich empfand ich likesmedia von Sandra Holze, die viele nützliche Antworten gibt, wenn es um die Frage geht, Social Media erfolgreich ins Leben zu rufen und gut am Köcheln zu halten.
Eine Lieblingsseite von mir ist bearleaderchronicle von Daniela Stallinger. Auf ihrer Seite bekommt man nicht nur augenblicklich Lust, fremde Länder zu bereisen, sondern auch viele Ideen, was es heißt, gute Fotos zu machen und in Collagen zusammenzuführen.
Eine rundum Inspiration ist auch die Seite der Stylistin Lisa Eldrige. Ihre Tutorial-Videos sind für mich der Inbegriff von Professionalität, Nutzen und Win-Win Kreation.
Und wenn Text nicht das Thema ist, sondern die Bildsprache 100% Raum einnehmen darf, dann empfehle ich loftilove.
Danke für das Gespräch.
Zur Person: Claudia König-Strobl ist Wirtschaftscoach und Management-Consultant mit den Schwerpunkten Persönlichkeitsmarketing und Verkaufsperformance. Sie leitet die Agentur CK brand consulting in Wien und gibt ihr best practice aus 15jähriger Erfahrung aus den Bereichen Marketing und Vertrieb an ihre Kunden weiter.